Photo vom Far

Bretonischer Pflaumen-Far

Le far breton
(4 Portionen)

150 g entsteinte Backpflaumen
4 Eßl. Rum
3 Eier
75 g Zucker
Salz
80 g Mehl
250 ml Milch; oder Sahne
20 g Butter; für die Form

QUELLE:
-- Nach: Renate Kissel (Erfasst von Rene Gagnaux)


(Far, fars, farz: bretonisch, für Eierkuchen, in der Auflaufform gebacken)
Die Backpflaumen mit Rum übergiessen und mindestens 3 Stunden durchziehen lassen.
Die Eier mit Zucker verrühren, Salz und - eßlöffelweise - Mehl zugeben. Nach und nach die Milch zugiessen. Es sollte ein glatter, fast flüssiger Teig sein. Zum Schluss die Backpflaumen unterziehen.
Eine Auflaufform gut einfetten und in den auf 180° C vorgeheizten Backofen etwa 35 bis 45 Minuten stellen.
Neben den Crêpes spielten Getreidebrei und "Farz" eine wichtige Rolle in der bäuerlichen Ernährung. Der Brei wurde für die ganze Familie in einem großen Topf im Kamin gekocht. Zum Schluß gab man ein Stück Butter hinzu. Der Brei wurde dann aus dem gemeinsamen Topf gegessen. Jeder hatte eine Schale Frisch- oder Dickmilch vor sich, in die er den mit Brei gefüllten Löffel tauchte. Der Haferbrei, in der Gegend von Corlay "Lite" genannt, hat noch heute seine Liebhaber. Man kann ihn auch fertig zubereitet in den großen Supermärkten kaufen. Der Buchweizenbrei wird dagegen heute kaum noch gekocht, dennoch schmecken die "Soles des guêrets" zum Braten so gut, daß es sich lohnt, sie zu probieren.
Es sind kleine flache Rhomben aus erkaltetem Brei, die man in Semmelbröseln wendet und wie Kroketten in Butter brät. Weit origineller als der Brei sind die "Farz" oder "Far", eine echte Erfindung der bretonischen Küche. Wer schon einmal in der Bretagne gewesen ist, erinnert sich an diesen weichen Kuchen, mit Backpflaumen gefüllt, den man in jeder Bäckerei bekommt. Wer aber denkt daran, daß dieser "Far" (Farz Forn: im Ofen gebackener Far) nur eine besondere Sorte der weit größeren Familie der "Far" der früheren Bretagne ist. Sie wurden im Gegensatz dazu, meistens in der Suppe gekocht, dann zerbröselt oder in Scheiben geschnitten, mit Fleisch und Gemüse gegessen. Diese Tradition ist noch heute im Finistère lebendig, wo man samstags gern einen "kig ha farz" zubereitet.
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