Zwischenstation in der Provence: Jouques und MarseilleWir sind noch immer auf Reisen. Marly liegt hinter uns, wir haben uns
von Véronique und Pierre-Louis verabschiedet und sind am 26. August
in Jouques angekommen. Dein Papa holt uns vom Bahnhof ab und bringt uns
zu Martine und Maryline, wo er bereits seit dem Vortag ist. Leider werden
es wenig nette Tage: Maryline erträgt die Präsens eines Babys
nicht. Sei es, weil für sie selber die Kinderfrage noch nicht wirklich
abgeschlossen ist, sei es, weil es sie einfach nervt, dieses ständige
Brimborium um Dich, oder paradoxalerweise auch beides zusammen, in jedem
Fall ist es kaum auszuhalten, so sehr gibt sie uns zu verstehen, dass
sie uns im Haus nicht mehr erträgt. Aber Du machst einige Fortschritte in Jouques: Da wir Dich immer mit nackten Knien über den picksigen Rasen laufen lassen, versucht Du mehrmals, Dich aufzurichten und lernst, auf allen vieren auf den Füssen zu krabbeln, um nicht mit den Knien rutschen zu müssen. Das sieht sehr komisch aus, wie Du mit hocherhobenen Hinterteil über den Rasen starkst.
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Wir verbringen den Samstag noch in Aix-en-Provence, wo Dein Papa und ich uns vor sieben Jahren kennengelernt haben:
Am Sonntag "ziehen" dann also "um" : Marc und Martine
geben uns ihre zwei-Zimmer-Wohnung in Marseille, wo wir uns am
30. August "häuslich" niederlassen. Aber Du findest die Atmosphäre toll und Du machst sprachlich enorme
Fortschritte: Du redest arabisch! "Halach, belach, marcha, bercha,
dallam..." und das ist ganzen Sätzen -:)) Wir lachen uns jedesmal
schief. Überhaupt beginnt eine furchtbare schwatzhafte Phase bei
Dir und Deine Bücher werden zu einem Deiner beliebtesten Spielzeuge,
mit denen Du Dich nun auch ganz allein bechäftigst: Du blätterst
(mehr oder weniger) drin rum, zeigst dann auch die Abbildung und beginnst,
ganz furchtbar erregt zu schwatzen! Überhaupt kommentierst Du jetzt
alles, was Du siehst in unverständlichen Kauderwelsch, in dem Du
aber mehrere unterschiedliche Silben wahllos aneinanderreist. Auch feinmotorisch machst Du Riesenschritte in diesem Monat: Du steckst jetzt alles auf- und ineinander: den Deckel auf die Saugflsche, den Schiebdeckel auf den Labellostift (und das ist wirklich schwierig), Stifte überall rein, wo man sie nur reinstecken kann, die Hütchen auf Deine Legoraupe, Deine Finger in meine Nasenlöcher.... Am Sonntag kommen Martine und Marc zurück, ich lerne erstere und Hippolyte das erste Mal kennen. Hippolyte ist an demselben Tag geboren wie Du, drei Stunden später. Er kann schon an der Hand laufen, aber er krabbelt nicht.
Ach ja, schüttelnd "Neinneinein" kannst Du schon mit dem Kopf machen - Du machst es allerdings nur nach und lachst Dich dann halbschlapp -:)) Weiter geht's nach SizilienAm Sonntag, den 7.September, geht es nach Genova, ich mit dem Zug um
fünf Uhr morgens, Dein Papa mit dem Zoo fährt das Auto. Ihm
entwischt die Katze auf einer Raststätte und wir kommen beide reichlich
gerädert auf das Schiff: ich verlier noch meinen Handy, den die unehrlichen
Finder gar nicht daran denken, wieder rauszurücken und so wird die
Überfahrt weniger romantisch wie erhofft. Aber alles geht gut, in
Palermo nehmen wir beiden den Bus und werden in Catania von Paolo am Busbahnhof
abgeholt. Dein Papa kommt zeitgleich in seiner Wohnung an. Deinen Nonni
sagen wir noch gar nicht, dass wir zurückgekommen sind und entspannen
uns erst mal. --> Acitrezza, unser neues zu Hause(klicken... ich fang mal ne neue Seite an...sonst wird das etwas voll hier.)
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